Die Schülerin S. und mein krakeliges Tafelbild

So image oder so image (“Meine” Uhr war nicht soooo krakelig)

In meiner 4. Klasse hatten wir die Uhrzeit als Thema (Berechnen der Zeitdauer), eigentlich wollte ich nur schnell die Aufgaben im Arbeitsheft klären, aber es taten sich große Probleme auf: Zeitpunkt, Zeitdauer, “Einstellen” der Uhrzeiger im Heft (auf Zeichnungen von Ziffernblättern). Also schnell ans Smartboard gezeichnet und geschrieben. Die Schülerin S. brachte es auf den Punkt: “Das sieht aber krakelig aus, geht das nicht schöner? Haben Sie da keine Uhr?” Was war passiert?

Mein improvisiertes Tafelbild konnte nicht überzeugen. Es ist ja auch wirklich ein schwieriges Thema und bedarf der gut geplanten Veranschaulichung (was ich unterschätzt hatte, weil ich dachte die Schüler könnten schon besser mit dem Thema umgehen). Aber: An der Kreidetafel hätte kaum ein Schüler erwartet, dass es “schöner” (anschaulicher, deutlicher, erklärender) werden könnte (mal ausgenommen, dass man aus der Tasche zehn vorbereitete laminierte Magnethaftfolien holen kann mit den Ziffernblättern darauf usw..). Für andere Themen hätte ich schon Smartboard-Bilder und -Tools parat gehabt aus der Galerie. Bei Uhren hatte ich mich noch nicht eingehend umgesehen. Zusammen mit meinen Kolleginnen in der Klasse haben wir schon neue Sehgewohnheiten an der “Tafel” geschaffen. (Sonst ist es mir immer sehr wichtig ansprechende Tafelbilder zu machen – Texte gestalten, passende Bilder nutzen…).

Fazit: Die Erwartungshaltung der Schülerinnen und Schüler steigt mit der Komplexität und Qualität der vorbereiteten Tafelbilder an der interaktiven Tafel. “Hingeworfene” Notizen an der Schreibtafel daneben (whiteboard mit Faserstiften) bemängelt übrigens keiner. Aber wenn schon Smartboard….

P.S. Ich konnte das natürlich nicht auf mir sitzen lassen und gestalte gerade ein mehrseitiges Tafelbild zur Uhrzeit, was ich bei smartexchange und www.schuleundcomputer.de zum Download bereitstellen will.

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