Studie der Bertelsmann-Stiftung IT-Bedarf der Schulen (Nov. 2017)

vorsichtIn der neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung (November 2017) wird dargestellt, wie aus ihrer Sicht der IT-Bedarf der öffentlich Schulen (außer berufsbildende) aussieht. Auch wenn diese Studien immer kritisch zu betrachten sind wegen der vielfältigen Interessensvermischungen der Beteiligten, lohnt sich doch einmal ein aktueller Blick, auch im Hinblick auf die Regierungsverhandlungen. Wie könnte also eine – passende – IT-Ausstattung für eine (Berliner) Grundschule aussehen? Mit den Details der Finanzierung beschäftige ich mich nicht, mehr mit Ausstattung und dem  Einsatz. Dazu mehr auch bei www.schuleundcomputer.de

Unser Problem – in Berlin haben wir die 6-jährige Grundschule, wie müssen die Angaben in der Studie also für uns anpassen (dort: Grundschule 1-4)

Link zur Studie: http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2017/november/it-ausstattung-an-schulen-finanzierung-ist-eine-milliardenschwere-daueraufgabe/

Interessant finde ich besonders S.2

“2. Berechnung der Kosten für eine lernförderliche
IT-Infrastruktur an Schulen”

dort wird formuliert, lernförderlich sei, dass …

“• Zugang und Nutzung einfach und ohne Hürden für
alle möglich sein müssen.
• die IT-Infrastruktur die Entwicklung von Lern- und
Lehrszenarien ermöglicht, die aus Sicht von
Lehrenden und Lernenden Vorteile bringen.”

Für UNS Lehrende heißt das, dass wir uns natürlich Gedanken über Konzepte und Unterrichtszenarien machen müssen. WELCHE Geräte wollen mit WELCHEN Anwendungen in WELCHEN Arbeitsformen im Unterricht einsetzen? (siehe u.a. www.schuleundcomputer.de)

Also das sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben – Konzept VOR Anschaffung!

Gut finde ich die Aussagen in der Tabelle 1 der Studie. Da geht es um die Ausstattung. Dort schwanken nun die Angaben zwischen z.B. ein oder zwei PC-Räumen, je nach dem, ob es sich um eine Grundschule (1-4) oder weiterführende Schule handelt. Für 1-6 in Berlin mit z.B. 500 Schüler/-innen müssten wir das planerisch anpassen.  (Bitte mit Tabelle in der Studie vergleichen)

Das könnte heißen:

Basisinfrastruktur – Wie in Tabelle 1)

Computerräume – 1, Klassenstärke mind. 28 Plätze inkl. Beamer/IWB

Mobile Endgeräte – “Idee” wie in Tabelle; nur einige Geräte pro Klasse/Fachraum zur Binnendifferenzierung (Lerntheke, Gruppenarbeit, Lernstation); Laptops/Tablets 2)

Präsentationsmedien – wie in Tabelle 3)

Programmierbaukästen – z.B. Calliope und/oder Roberta

Software, Online-Medien – lokale Lernsoftware, ein landesweites Grundschule-Lernportal, Linkliste wäre gut

Pädagogische Unterstützung – Stunden, das könnte eine Lehrkraft machen

Wartung und Support – Server-Support durch Server-Firma (auch telefonisch, Fernwartung); in Tabelle eine Stelle pro 400 Geräte, d.h. etwa 1 Stelle pro zwei Grundschulen

Anmerkungen:

1) WLan kann auch mobil sein, Access-Points in die Klassenräume mitnehmen und in Netzwerkdose einstecken. Dies bedeutet aber auch eine weitere Hürde für weniger technikaffine Lehrkräfte und mehr Organisationsaufwand. Siehe oben: Wenig Hürden! Konzentration auf Inhalte!

2) Sehr gut finde ich, dass hier der Begriff “Differenzierung” in der Studie erwähnt wird. Ich bevorzuge keine klassendeckende Ausstattung mit Tablets z.B.. Aber wie soll das organisiert werden? Wo werden die Tablets/Laptops pro Raum gelagert und geladen? Sicherheit? Zugang für Lehrkräfte? Wenn sie erst aus dem entfernten PC-Raum geholt werden müssen… (Hürde!)

3) Ein komplettes interaktives Whiteboard mit effektiver Board-Software ist sehr sinnvoll. Es ist aber auch eine teure Lösung und wird z.B. in den Anfangsklassen oft auch gar nicht umfangreich genutzt. Das Schreiben der jüngeren Schüler/-innen am interaktiven Board mit den Stiften ist nicht sehr vorteilhaft. Hier kann man überlegen, ob nicht auch eine fest installierte Lösung mit Beamer oder einem großen Monitor und PC passend ist. Dann gibt es zwar keine interaktiven Tafelbilder mit Touch-Funktion, aber mit Mausbedienung, Erklärvideos, Schaubilder, Diagramme, Bilder…

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